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#NoBaergida ist ein loser Zusammenschluss von Menschen und Organisationen, die ein Zeichen gegen Rassismus in Berlin setzen.

Unsere Bärgida-Recherche ist hier zu finden.

Dienstag, 21. Juli 2015

Jahrestag vom Attentat vom 20.07.1944

Pressemitteilung für den 20.07.2015


Es war ein Montag, fast einer wie immer, aber nur fast. Da wir weiterhin die Gegenproteste zu Bärgida organisieren, gab es einen Treffpunkt in Moabit, und am Hauptbahnhof.

Die Route durch Moabit verlief am vergangenen Montag geradlinig. So liefen wir direkt in Richtung Hauptbahnhof und konnten Bärgida an uns vorbei ziehen sehen. Bei der Demo nahmen in etwa 200 Leute teil und es gab keine Vorkommnisse.

Fotos von Michael Mager
Wie auch schon an dem Montag zuvor, gab es am Washingtonplatz erhebliche Probleme. Der zugewiesene Versammlungsort war außerhalb der Hörweite. Gravierender ist hierbei, dass Demonstranten, die eindeutig zu Bärgida gehörten, durch eine kleine Personengruppe unserer Veranstaltung gelassen wurden. Es gab keinen Polizeischutz für unsere Teilnehmer und auf Hilferufe wurde nicht reagiert. Die Hooligans konnten sich frei und ohne polizeiliche Begleitung auf dem Washingtonplatz bewegen.

Dadurch, dass der Demozug aus Moabit warten musste, ist die zweite Demonstration bereits vorgelaufen. Auf dem Weg haben sich beide Demonstrationen verbunden und sind gemeinsam zum Brandenburger Tor gegangen.

Am Nachmittag wollten wir noch die Solidaritätsdemonstration am Kottbusser Tor unterstützen, jedoch haben wir uns dagegen entschieden, da Neonazis, Rassisten, Nationalisten und weitere Bärgidaanhänger zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand gelaufen sind. Somit beendeten wir unsere Kundgebungen und sind in einzelnen Gruppen Richtung Potsdamer Platz gelaufen. Als wir durch das Brandenburger Tor schritten, hatten wir Begleitung in Form von Polizei. Hinter dem Holocaust-Denkmal-Berlin zerstreuten sich die Gruppen in noch Kleinere, jedoch wurden alle durch die Polizei begleitet.

Am Ende waren Personen von uns in Gruppen unter zehn Personen, weit ab von dem Rassistenaufmarsch und mit Platzverweisen für den Potsdamer Platz versehen. Man ließ uns nicht aus den Augen und erst als wir uns entfernten, entfernte sich auch die Polizei. So lief eine Gruppe aus drei Jugendlichen, zwei Frauen über 30 und drei weitere junge Männer mit Polizeibegleitung durch Berlin. Auch Kleingruppen, jenseits der 50, wurden weiträumig abgefangen. Am Hauptbahnhof jedoch können gewaltbereite und zum Teil betrunkene Hooligans durch Teilnehmer einer Gegendemonstration laufen, ohne dass es wen interessiert. An dieser Stelle fragen wir konkret: Was rechtfertigt diese Handlungsweise?

(Spontan-) Demonstrationen konnten wir in Sicht- und Hörweite an der Gedenkstätte nicht anmelden. Unseren Lautsprecherwagen schickte man wahllos hin und her, kurz gesagt wurde jeder Gegenprotest unterbunden, da es nicht möglich war, in die Nähe zu kommen. Dass unsere Demonstrationen keine Gewaltgefahr in sich tragen, hatten wir bei Alt-Moabit bewiesen. An dem Denkmal jedoch scheint jede Art von Protest eine Gefahr darzustellen? Auch die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten mahnt das Verhalten der Polizei an.

Sollen wir in der kommenden Woche die neue Kulanz, in der Art Jeder geht mal auf die Demo des Anderen, austesten und Bärgida direkt besuchen? Oder wir tauschen dann die Teilnehmer, ein Hooligan für einen Bärgidagegner? Oder hat das Recht nur der, welcher dadurch glänzt, aus der Geschichte nichts gelernt zu haben? Oder gar die, welche in ihrem Leben so versagt haben, dass sie nur stolz sind auf ein Land?

Sizlerle dayanışma içinde, Suruç’taki olayların acılarını paylaşıyoruz. Güzel insanlar olarak sizler; başkalarına haz, yaşamı anlamlı kılan değerler verdiniz. Anılarınızı içimizde yaşayacak.

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